Praxisbeispiel
Wo lag die Herausforderung?
Da es für die Wäscherei schwierig war Personal zu finden, suchte die Personalleitung den Kontakt zu einer Werkstatt für behinderte Menschen, um dort Personal zu finden. Die betreffenden Personen aus der Werkstatt sollten behinderungsbedingt nur eingeschränkt für Tätigkeiten eingesetzt werden, die häufig wechseln und einen erhöhten Zeit-, Leistungs- sowie Verantwortungsdruck bedingen - also zu Stress-Situationen führen.
Was wurde gemacht?
Es wurde eine Inklusionsabteilung gegründet, die von der restlichen lauten Wäscherei abgetrennt und mit einer Sackförder- und Sortieranlage ausgestattet wurde, um möglichst stressfreie Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Vor der Einstellung für die Inklusionsabteilung wurde mit den Beschäftigten aus der Werkstatt eine Arbeitserprobung in Form eines Praktikums durchgeführt, so konnten sie die Arbeitsbelastungen kennen lernen und der Arbeitgeber prüfen, ob sie für die Tätigkeiten in der Wäscherei eingesetzt werden können. Die Beschäftigten werden nach Bedarf immer für die selben eingesetzt.
Die Gründung der Inklusionsabteilung wurde im Rahmen der übernommenen Regelförderung für Investitionszuschüsse (pro Arbeitsplatz) aus dem früheren Landesprogramm „Integration unternehmen!“ vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW und Integrations- bzw. Inklusionsamt gefördert. Außerdem förderte das Integrations- bzw. Inklusionsamt die Sackförder- und Sortieranlage und es könnten Fördermittel im Rahmen des Budgets für Arbeit zum Übergang von der WfbM auf den allgemeinen Arbeitsmarkt beantragt werden.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Tel.-Nummern der Integrations- bzw. Inklusionsämter und von Integrationsfachdiensten .
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Tel.-Nummern der Integrations- bzw. Inklusionsämter und von Integrationsfachdiensten .
Unternehmen:
Zum Dienstleistungsunternehmen gehört auch eine Wäscherei mit 150 Beschäftigten, die täglich ca. 30 Tonnen Wäsche für 60 Krankenhäuser und 58 Altenheime reinigt. Bedingt durch die gute Auftragslage beabsichtigte das Unternehmen den Bereich bzw. die Abteilung für Trockenreinigung auszubauen. Da es für das Unternehmen schwierig war Personal zu finden, welches nicht bereits nach kurzer Zeit wegen der einfachen monotonen Tätigkeiten wieder das Unternehmen verlassen, suchte die Personalleitung den Kontakt zu einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), um dort das entsprechende Personal zu finden. Mit Hilfe der WfbM und eines Integrationsfachdienstes wurde eine Inklusionsabteilung gegründet. In der Inklusionsabteilung arbeiten 14 Personen - davon stammen acht aus der WfbM.
Behinderung und Funktionseinschränkung der Beschäftigten der Inklusionsabteilung:
Die Beschäftigten haben eine psychische Erkrankung. Sie sollten behinderungsbedingt nur eingeschränkt für Tätigkeiten eingesetzt werden, die häufig wechseln und einen erhöhten Zeit-, Leistungs- sowie Verantwortungsdruck bedingen - also zu Stress-Situationen führen.
Ausbildung und Beruf:
Die Beschäftigten waren vorher in einer WfbM beschäftigt, zu deren Aufgabe es auch gehört Menschen mit Behinderung für den allgemeinen Arbeitsmarkt zu qualifizieren bzw. sie auf diesen zu platzieren. Vor der Festeinstellung wurde mit den Beschäftigten eine vier- bis zwölfwöchige Arbeitserprobung in Form eines Praktikums durchgeführt, so konnten sie die Arbeitsbelastungen kennen lernen und der Arbeitgeber prüfen, ob die Kandidatinnen und Kandidaten für die vorgesehenen Tätigkeiten in der Wäscherei eingesetzt werden können. Dabei wurden sie direkt am Arbeitsplatz durch einen Integrationsfachdienst betreut. Dies ermöglichte zu jeder Zeit eine Unterstützung bei beruflichen oder sozialen Problemen. Je nach Bedarf und persönlichen Voraussetzungen wurde eine Arbeitszeit zwischen vier bis acht Stunden pro Tag vereinbart.
Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:
Die Inklusionsabteilung mit ihren Arbeitsplätzen ist abgetrennt von der restlichen und lauten Wäscherei, um möglichst stressfreie Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Zusätzlich wurde eine Sackförder- und Sortieranlage installiert, die die Trockenwäsche automatisch transportiert. In Stoßzeiten verbreitet die von der Decke hängende Wäsche weniger Hektik als sich stauende Wäschekarren. Die Beschäftigten werden nach Bedarf immer für die selben Tätigkeiten von den Vorgesetzten eingesetzt, die von dem Integrationsfachdienst auf die Zusammenarbeit und evtl. auftretende Schwierigkeiten vorbereitet wurden. Die nach Bedarf eingesetzten Personen kontrollieren zum Beispiel, ob Bettlaken, die aus dem Trockner kommen, sauber sind. Die Laken müssen anschließend gefaltet und abgezählt werden, um Krankenhäuser mit der richtigen Anzahl zu beliefern. Das Sortieren von Babywäsche nach Größe und das Eintüten von Bademänteln sind weitere Tätigkeiten, die von den Beschäftigten der Inklusionsabteilung ausgeführt werden.
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Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
- IMBA - Arbeitszeit
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- MELBA - Ausdauer (psychisch)
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Referenznummer:
Pb/110711
Informationsstand: 25.11.2019