Praxisbeispiel
Beschäftigung in einem Inklusions- und Servicebetrieb

Wo lag die Herausforderung?

Die Mitarbeiter haben eine Lernbeeinträchtigung oder Körperbehinderung. Bei den Mitarbeitern mit einer Körperbehinderung ist die Fähigkeit Lasten oder Gegenstände zu greifen, zu halten, zu tragen und zu heben eingeschränkt. Die Mitarbeiter mit einer Lernbeeinträchtigung arbeiten etwas langsamer und benötigen mehr Zeit, um Zusammenhänge zu verstehen sowie zu erkennen. Alle von ihnen brauchen Unterstützung, um später auf dem Arbeitsmarkt Erfolg haben zu können.

Was wurde gemacht?

Durch eine Arbeitserprobung wird für jeden Mitarbeiter festgestellt, ob ihn die jeweilige Tätigkeit interessiert und ob er den dazu erforderlichen theoretischen und praktischen Arbeitsanforderungen gewachsen ist. Wobei eine schrittweise Einarbeitung und auch die weitere Betreuung hilft die Defizite der Mitarbeiter auszugleichen. Unterstützt werden die Mitarbeiter dabei von Handwerksmeistern und einer Sozialpädagogin.

Förderung und Mitwirkung:
Die Gründung des Inklusionsbetriebes wurde im Rahmen der übernommenen Regelförderung für Investitionszuschüsse (pro Arbeitsplatz) aus dem früheren Landesprogramm „Integration unternehmen!“ vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW und Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt gefördert. Außerdem erhält der Arbeitgeber vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt eine Betreuungsaufwandsentschädigung und einen Beschäftigungssicherungszuschuss (Minderleistungsausgleich) zur Kompensation der außergewöhnlichen Belastung.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter und der Arbeitsagenturen.

Unternehmen:

Der Arbeitgeber ist ein Service- und Inklusionsbetrieb, der aus:
  • einem Bauservice (für Maurer-, Tischler-, Maler- und Elektroarbeiten),
  • einem Floristikservice (für die Garten- sowie Landschaftspflege und dem Blumenverkauf),
  • einem Hausservice (für Hauswirtschaft, Hausmeistertätigkeiten und Haushaltsauflösungen),
  • einem Fahrradreparaturservice und
  • einen Supermarkt mit angeschlossener Tankstelle und Autowaschanlage
besteht.
Der Inklusionsbetrieb beschäftigt 32 Mitarbeiter, von denen 14 schwerbehindert sind. Er wurde von den Mitarbeitern einer pädagogischen Einrichtung gegründet, die verhaltensauffällige sowie Kinder mit Behinderung und Jugendliche betreut. Ziel der Gründung war es, den Jugendlichen eine berufliche Perspektive anbieten zu können und dies in einer ländlichen Region mit wenig Arbeitsplätzen. Als Tätigkeitsschwerpunkt wurden dabei das Handwerk und der Verkauf gewählt, da immer weniger Handwerker in der ländlichen Gegend Nachfolger finden und auch keine Einkaufs- sowie Tankmöglichkeiten mehr vorhanden waren.

Behinderung und Funktionseinschränkung der Mitarbeiter:

Die Mitarbeiter haben eine Lernbeeinträchtigung oder Körperbehinderung. Bei den Mitarbeitern mit einer Körperbehinderung ist die Fähigkeit Lasten oder Gegenstände zu greifen, zu halten, zu tragen und zu heben eingeschränkt. Die Mitarbeiter mit einer Lernbeeinträchtigung arbeiten etwas langsamer und benötigen mehr Zeit, um Zusammenhänge zu verstehen sowie zu erkennen.

Arbeitsplatz und Arbeitsorganisation:

Das Aufgabengebiet der Mitarbeiter umfasst die gesamte Servicebreite des Inklusionsbetriebes. Durch eine Arbeitserprobung wird für jeden Mitarbeiter festgestellt, ob ihn die jeweilige Tätigkeit (z. B. Renovierungsarbeiten, Gartenarbeiten oder der Verkauf) interessiert und ob er den dazu erforderlichen theoretischen und praktischen Arbeitsanforderungen gewachsen ist. Wobei eine schrittweise Einarbeitung und auch die weitere Betreuung hilft die Defizite der Mitarbeiter auszugleichen. Unterstützt werden die Mitarbeiter dabei von Handwerksmeistern und einer Sozialpädagogin.

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • EFL - Handkoordination (rechts/links)
  • EFL - Handumwendebewegungen (rechts/links)
  • EFL - Heben (Boden zur Taillenhöhe/Taillen- zur Kopfhöhe/horizontal)
  • EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
  • EFL - Tragen (rechte, linke Hand/vorne)
  • ELA - Bücken/Aufrichten
  • ELA - Feinmotorik
  • ELA - Handgreifkraft
  • ELA - Heben
  • ELA - Tragen
  • ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
  • ERGOS - Bücken
  • ERGOS - Dreipunktgriff
  • ERGOS - Fingergeschicklichkeit
  • ERGOS - Handgeschicklichkeit
  • ERGOS - Handgreifkraft
  • ERGOS - Schlüsselgreifkraft
  • ERGOS - statisches/dynamisches Heben
  • ERGOS - Tragen
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Auffassung
  • IMBA - Feinmotorik (Hand- und Fingergeschicklichkeit)
  • IMBA - Geneigt/Gebückt
  • IMBA - Hand-/Fingerbewegungen
  • IMBA - Heben
  • IMBA - Lernen/Merken
  • IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
  • IMBA - Problemlösen
  • IMBA - Rumpfbewegungen (Bücken/Aufrichten)
  • IMBA - Selbständigkeit
  • IMBA - Tragen
  • IMBA - Umstellung
  • MELBA - Auffassung
  • MELBA - Feinmotorik
  • MELBA - Lernen/Merken
  • MELBA - Problemlösen
  • MELBA - Selbständigkeit
  • MELBA - Umstellung

Referenznummer:

Pb/110712


Informationsstand: 04.01.2018