Praxisbeispiel
Wo lag die Herausforderung?
Der Maschinenschlosser hat nur noch 30 Prozent Sehvermögen. Behinderungsbedingt ist ihm nur mittelschwere Arbeit zuzumuten, bei denen er nicht unter Zeitdruck stehen sollte und schweres heben und tragen über 20 Kilogramm vermeiden sollte. Sein Arbeitsplatz musste den Umständen entsprechend angepasst werden.
Was wurde gemacht?
Der Maschinenschlosser wurde bei dem Unternehmen neu eingestellt, wo er die Verantwortung für das Materiallager übernehmen soll. Zur Einlagerung von Arbeitsmaterial steht dem Mann ein Kran zur Verfügung. Um das Material für die Aufträge zuschneiden zu können, musste für den Maschinenschlosser eine entsprechend geeignete Kaltkreissägemaschine angeschafft werden. Den Bedienbildschirm kann er mit Hilfe einer Vergrößerungssoftware problemlos nutzen. Der Mann kann nun effektiv arbeiten.
Schlagworte und weitere Informationen
Die behinderungsgerechte Arbeitsplatzgestaltung wurde von dem Integrations- bzw. Inklusionsamt mit 40% der Gesamtkosten gefördert. Die Bindefrist wurde auf 8 Jahre festgelegt. Die Beratung erfolgte durch den Ingenieur-Fachdienst des Integrations- bzw. Inklusionsamtes - dem sog. Technischen Beratungsdienst.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Tel.- Nummern der Integrations- bzw. Inklusionsämter.
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Unternehmen:
Der Arbeitgeber ist ein Maschinenbauunternehmen, welches Siebdruckmaschinen, Kopiereinrichtungen, Handdrucktische usw. herstellt. Das Unternehmen hatte seine Produktion in die neuen Bundesländer verlagert und dort einen Betriebsteil mit 40 Mitarbeitern eines Maschinenbaubetriebes übernommen. Das technische Büro blieb bei dieser Verlagerung in den alten Bundesländern. Dieser Versuch endete mit einem Konkurs, so dass die Firma wieder einen kleinen Produktionsbetrieb am alten Standort aufgebaut hat.
Behinderung und Funktionseinschränkung:
Der Mann hat eine Sehbehinderung. Sein Restsehvermögen beträgt noch 30%. Er kann optische Informationen, wie z. B. Schrift oder Symbole, nur eingeschränkt wahrnehmen. Er hat zusätzlich Herzrhythmusstörungen. Laut arbeitsmedizinischem Gutachten kann der Mann Arbeiten vollschichtig in Wechselschicht sowohl im Freien als auch in Werkhallen verrichten. Dabei ist ihm ständig mittelschwere Arbeit zuzumuten. Diese Arbeiten sollten möglichst nicht mit Zeitdruck oder Beanspruchungen durch Heben oder Tragen über 20 kg verbunden sein. Der GdB (Grad der Behinderung) beträgt 100. Der Schwerbehindertenausweis enthält die Merkzeichen G, aG, Bl, H und RF.
Ausbildung und Beruf:
Der Mann hat in einem Berufsbildungswerk eine dreijährige Ausbildung zum Maschinenschlosser absolviert. Vor der Ausbildung war er seit seinem 15. Lebensjahr als Hilfsarbeiter im Baubereich, im Gartenbaubereich und im Metallbereich tätig. Nach der Ausbildung hat er 11 Jahre lang in der Werkstatt für behinderte Menschen eines Blindenvereins gearbeitet. Er ist auf eigenen Wunsch aus dieser Werkstatt ausgeschieden und war seitdem arbeitslos.
Im Rahmen seiner Aufgaben in der Werkstatt für behinderte Menschen war der Mitarbeiter damit beauftragt, Zubehörteile wie Schrauben, Montageteile und andere Kleinteile für die Möbelindustrie zusammenzustellen und zu verpacken. Diese Tätigkeit war nach seiner Darstellung für ihn nicht zufriedenstellend. Er wollte, in Anlehnung an seinen erlernten Beruf, als Maschinenschlosser in einem normalen versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis tätig werden.
In REHADAT finden Sie auch Ausbildungseinrichtungen für sehbehinderte Menschen.
Im Rahmen seiner Aufgaben in der Werkstatt für behinderte Menschen war der Mitarbeiter damit beauftragt, Zubehörteile wie Schrauben, Montageteile und andere Kleinteile für die Möbelindustrie zusammenzustellen und zu verpacken. Diese Tätigkeit war nach seiner Darstellung für ihn nicht zufriedenstellend. Er wollte, in Anlehnung an seinen erlernten Beruf, als Maschinenschlosser in einem normalen versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis tätig werden.
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Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:
Der Maschinenschlosser wurde bei dem Unternehmen neu eingestellt. Er soll dort die Verantwortung für das Materiallager übernehmen. Dazu gehört die ordnungsgemäße Ein- bzw. Auslagerung und der Zuschnitt des Materials für die einzelnen Aufträge. Das eingelagerte Stangenmaterial hat maximale Abmessungen von 6 m und ein Gewicht von bis zu 30 kg, wobei 80% dieser Teile weniger als 20 kg wiegen und zur Einlagerung ein Kran eingesetzt werden kann. Um das Material für die Aufträge zuschneiden zu können, musste für den Maschinenschlosser eine entsprechend geeignete Kaltkreissägemaschine angeschafft werden. Diese Maschine ist neben der normalen Ausstattung mit einem NC-gesteuerten Nachschubsystem, einem kompletten separaten Steuerpult mit integriertem Bildschirm inkl. einer Bildschirmvergrößerung sowie einer zusätzlichen Sicherheitsausstattung und kompletter Abkapselung des Bearbeitungsraumes im Betriebszustand ausgestattet. Der so gestaltete Arbeitsplatz geht konform mit dem ärztlichen Gutachten. Die besonderen Ansprüche an die sicherheitstechnische Ausstattung sind ausreichend erfüllt. Auch die Voraussetzung für eine qualitative Ausführung der Arbeit ist durch den Bildschirm mit den Vergrößerungsmöglichkeiten sichergestellt.
Eingesetzte Hilfsmittel - Anzeigen der Produkte:
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- Vollzeitarbeit |
- Zeitdruck
Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
- EFL - Heben (Boden zur Taillenhöhe/Taillen- zur Kopfhöhe/horizontal)
- EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
- EFL - Tragen (rechte, linke Hand/vorne)
- ELA - Heben
- ELA - Tragen
- ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
- ERGOS - Sehen
- ERGOS - statisches/dynamisches Heben
- ERGOS - Tragen
- IMBA - Arbeitssicherheit
- IMBA - Arbeitszeit
- IMBA - Heben
- IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
- IMBA - Sehen
- IMBA - Tragen
- IMBA - Unfallgefährdung
Referenznummer:
R/PB1814
Informationsstand: 04.06.2018