Praxisbeispiel
Ausbildung einer Jugendlichen mit Kleinwuchs zur Kauffrau für Büromanagement

Wo lag die Herausforderung?

Die Jugendliche ist kleinwüchsig und auf die Nutzung eines Elektrorollstuhls angewiesen. Behinderungsbedingt sind ihr Greifraum sowie ihre Mobilität eingeschränkt und sie ist körperlich geringer belastbar. Sie benötigte Hilfsmittel zur Bedienung des Computers, zum Abheften von Unterlagen und zum Ausgleich ihres eingeschränkten Greifraums.

Was wurde gemacht?

Zur behinderungsgerechten Gestaltung wurden folgende Hilfsmittel eingesetzt:

Schlagworte und weitere Informationen

Die Berufsausbildung, die behinderungsgerechte Gestaltung und die Transportkosten wurden von der Arbeitsagentur gefördert. Die Beratung zur behinderungsgerechten Gestaltung erfolgte durch den Technischen Beratungsdienst der Arbeitsagentur.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Arbeitsagenturen.

Unternehmen:

Es handelt sich um eine Einrichtung der beruflichen Rehabilitation bzw. um ein Berufsbildungswerk (BBW), wo junge Menschen mit Behinderungen eine Erstausbildung absolvieren können.

Behinderung und Beeinträchtigung der Auszubildenden:

Die Jugendliche ist kleinwüchsig und auf die Nutzung eines Rollstuhls angewiesen, da ihre Wirbelsäule seitlich verbogen und teilweise versteift ist. Behinderungsbedingt sind ihr Greifraum sowie ihre Mobilität eingeschränkt und sie ist körperlich geringer belastbar.

Übergang Schule – Ausbildung:

In der neunten Hauptschulklasse machte die Jugendliche ein Praktikum in einem BBW. Nach erfolgreicher Beendigung der Hauptschule begann sie in dem BBW eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement.
In REHADAT finden Sie auch Einrichtungen, die Menschen mit Behinderungen in Verwaltungsberufen und zu Kaufleuten ausbilden.

Ausbildung und Arbeitsplatz:

Mit Beginn der Ausbildung bekam die Jugendliche einen Elektrorollstuhl mit Lift-/Hubfunktion für den Sitz, dessen Sitz elektrisch höhenverfahrbar und der extrem wendig ist. Somit können auch Bedienelemente (Lichtschalter, Fensteröffner usw.) oder Akten im Regal erreicht werden, die sich sonst außerhalb des Greifraums der Rollstuhlfahrerin befinden und der Einsatz auf engeren Wegen sowie Flächen in Büroräumen und der Berufsschule gewährleistet werden. Zur Verringerung der Körperbelastungen wurde ein PC mit einer speziellen Kleintastatur, ein elektrischer Locher sowie Hefter und ein Spezialschreibtisch angeschafft. Der Spezialschreibtisch ist eine Sonderkonstruktion und wurde extra für die Jugendliche, zum Ausgleich der körperlichen Einschränkungen, von einer Schreinerwerkstatt angefertigt. Die Arbeitsplatte des Tisches besitzt eine halbkreisförmige Geometrie. Auf Knopfdruck können verschiedene Platten (Schiebeeinheiten) an der Tischkante (im Greifraum) elektrisch positioniert werden. Auf diesen Schiebeeinheiten befinden sich die oben beschriebenen Hilfsmittel.

Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:

Arbeitsumgebung – Mobilität:

Der Transport von der Wohnung zum BBW erfolgte durch einen Fahrdienst mit einem entsprechend umgebauten Fahrzeug.

Übergang Ausbildung – Beruf:

Die Jugendliche beendete ihre Ausbildung erfolgreich. Sie bewarb sich anschließend mit Unterstützung der Arbeitsagentur sowie des Berufsbildungswerkes bei einer Stadtverwaltung und ist dort halbtags als Verwaltungsangestellte beschäftigt. Die während der Ausbildung eingesetzten Hilfsmittel benutzt die Verwaltungsangestellte auch an ihrem jetzigen Arbeitsplatz.

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • EFL - Gehen
  • EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
  • EFL - Stehen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
  • ELA - Gehen
  • ELA - Reichen
  • ELA - Stehen
  • ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
  • ERGOS - Laufen (Gehen)
  • ERGOS - Reichen
  • ERGOS - Stehen
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Armbewegungen
  • IMBA - Gehen/Steigen
  • IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
  • IMBA - Stehen

Referenznummer:

R/PB0808


Informationsstand: 26.02.2024