Projektart: Verbundprojekt Gefördertes Projekt Studie
Die Integration von Angehörigen in die Behandlung und Rehabilitation von Schlaganfallpatienten: Konzeption und Evaluation geeigneter Interventionsmaßnahmen

Beschreibung / Inhalte

Hintergrund:

Ein Schlaganfall verändert nicht nur das Leben der Betroffenen selbst, sondern hat auch Auswirkungen auf seine gesamte Familie, insbesondere auf die Lebenspartner. Die Befunde der Vorstudie "Belastungsverarbeitung bei Angehörigen von Schlaganfallpatienten" zeigen, dass sich infolge der Betreuung von Schlaganfallpatienten der Gesundheitszustand und die Lebensqualität der Angehörigen verschlechtert sowie Bedarf an professioneller Unterstützung besteht.

Ziele und Fragestellungen:

Ausgehend von diesen Ergebnissen ist ein spezifisches Beratungs- und Integrationskonzept für Angehörige konzipiert worden. Es beinhaltet das Angebot engmaschiger zugehender individueller Beratung von der Aufnahme des betroffenen Lebenspartners in die Rehabilitationsklinik bis in die ambulante Phase. Parallel besteht für die Angehörigen die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Gruppen-Interventionsprogramm, das sich zeitlich ebenfalls vom stationären bis zum ambulanten Versorgungsbereich erstreckt und somit den jeweils unterschiedlichen Bedürfnissen nach Informationen bzw. instrumenteller und emotionaler Unterstützung gerecht werden kann. Die Durchführung, Evaluation und Etablierung dieses Konzeptes ist Gegenstand des Vorhabens.

Studiendesign:

Die methodische Umsetzung erfolgt durch ein Versuchs - Kontrollgruppen - Design. Die Versuchsgruppe (N = 80) besteht aus je 40 Angehörigen und Patienten, die sich bei Studienbeginn in den Rehabilitationsphasen B und C befinden. Sie durchläuft das Interventionsprogramm (4 Messzeitpunkte: t1 - Aufnahme, t2 - Entlassung, t3 - 3 Monate nach Entlassung, t4 - 1 Jahr nach Aufnahme). Die Kontrollgruppe (N = 80 Angehörige und Patienten) wird lediglich bei Aufnahme und ein Jahr nach Entlassung aus der stationären Rehabilitation befragt. Zu jedem Messzeitpunkt kommen ein ausführliches halb-strukturiertes Interview, sowie Fragebögen zu Angst (Beck-Angstinventar BAI), Depressivität (Beck-Depressionsinventar), Körperbeschwerden (Gießener Beschwerdebogen GBB-24) und Lebensqualität (WHOQOL-Bref) zur Anwendung. Als Belastungsparameter werden Schweregrad und Verlauf der Erkrankung erhoben.

Erwartete Ergebnisse:

Nach Abschluss der Studie wird ein evaluiertes Beratungs- und Integrationskonzept für Angehörige in der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten vorliegen. Es wird erwartet, dass sich durch die Teilnahme am Interventionsprogramm die Kompetenz zur Bewältigung der Schlaganfallerkrankung erhöht und sich damit das Belastungserleben sowie das Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigungen auf Seiten der Angehörigen vermindert.

Forschungsverbund BBS

Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.

Beginn:

01.10.2001


Abschluss:

30.09.2004


Kostenträger:

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. - DLR Projektträger des BMBF
  • Deutsche Rentenversicherung Bund

Projektleitung:

  • Wilz, Gabriele, Prof. Dr. |
  • Cramon, D. Yves von, Prof. Dr.

Institutionen:

Rehabilitationswissenschaftlicher Forschungsverbund Berlin-Brandenburg-Sachsen

Universität Leipzig
Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie
Tagesklinik für kognitive Neurologie

Gründel, I. A. et al. (2001): Der Unterstützungsbedarf von Angehörigen während der stationären Rehabilitation von Schlaganfallpatienten. Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation, 56, S. 288-294.

Referenznummer:

R/FOFVB2B7


Informationsstand: 28.04.2022