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Dokumentart(en): Graue Literatur Forschungsergebnis
Titel der Veröffentlichung: Soziale Rehabilitationsfaktoren bei Schädelhirntraumatikern

Autor/in:

Balck, Friedrich; Dinkel, Andreas

Herausgeber/in:

Reha-Forschungsverbund Berlin-Brandenburg-Sachsen (BBS)

Quelle:

Dresden: Eigenverlag, 2002

Jahr:

2002

Der Text ist von:
Balck, Friedrich; Dinkel, Andreas

Den Text gibt es seit:
2002

Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Eine traumatische Kopfverletzung stellt nicht nur für den Patienten ein einschneidendes Ereignis dar, sondern auch für die Familienmitglieder. Insbesondere die emotionalen, behavioralen und Persönlichkeitsveränderungen des Betroffenen werden von vielen Familien als eine enorme Belastung erlebt. Aus einer kontextuellen Perspektive ist die Betrachtung der Auswirkungen eines Schädelhirntraumas (SHT) auf das Familiensystem jedoch nur eine unter mehreren möglichen Sichtweisen. Sie vernachlässigt die Frage nach den reziproken Wechselwirkungen in der Familie und somit auch die Frage, welchen Einfluss die Familie auf die Adaptation des Betroffenen ausübt.

Merkmale des Familiensystems und der Paarbeziehung sowie das supportive Verhalten von Angehörigen sollten zum einen in der Phase der akuten Rehabilitation auf die Behandlungsmotivation und Compliance des Betroffenen wirken, und zum anderen mit darüber entscheiden, ob der erzielte Rehabilitationserfolg langfristig aufrechterhalten werden kann. Empirische Untersuchungen, die sich mit der Bedeutung sozialer Faktoren für die Rehabilitation und langfristige Adaptation von Patienten mit traumatischen Kopfverletzungen beschäftigen, liegen bislang jedoch nur in sehr begrenztem Umfang vor.

Im Rahmen dieser Studie soll daher der differenzielle Einfluss sozialer Faktoren auf den längerfristigen Adaptationsprozess von SHT-Patienten untersucht werden. Die zentrale Frage ist, ob Merkmale der Familie und der Paarbeziehung einen Zusammenhang mit der längerfristigen Adaptation des Betroffenen aufweisen. Weiterhin wird der Frage nachgegangen, welches supportive Verhalten die Partner des Patienten zeigen und ob dieses einen Einfluss auf den Adaptationsprozess ausübt. Zusätzlich wird der Betroffene nach Art und Ausmaß der von ihm wahrgenommenen Unterstützung befragt. Patientenseitige Outcome-Kriterien sind unter anderem Ausmaß der Beeinträchtigungen, psychische Befindlichkeit und Lebensqualität. Zum Einsatz kommen standardisierte Verfahren, semistrukturierte Interviews sowie ein Card Sorting-Verfahren.

Bei der Untersuchung handelt es sich um eine prospektive Längsschnittstudie mit vier Erhebungszeitpunkten. Der Partner und, sofern dies möglich ist, der Patient werden zum ersten Mal möglichst ereignisnah befragt, dies bedeutet in der Regel zwischen zwei und vier Wochen nach der Verletzung. Die Follow up-Befragungen finden sechs, zwölf und achtzehn Monate nach dem Ereignis statt. Zusätzlich wird eine Fremdeinschätzung durch die behandelnden Therapeuten zum Zeitpunkt der Entlassung aus der Reha vorgenommen.

Für die Studie werden SHT-Patienten angesprochen, die einen initialen Glasgow Coma Scale-Score von 3 bis 12 aufweisen, zwischen 20 und 60 Jahre alt sind und in einer Beziehung leben, die seit mindestens einem Jahr andauert. Aufgrund eines ähnlichen klinischen Bildes und als eine mögliche Kontrollgruppe werden zusätzlich Patienten mit Subarachnoidalblutung und deren Partner um Teilnahme gebeten. Es wird eine Stichprobe von 50 Paaren angestrebt.

Ziel der Studie ist die differenzielle Beschreibung der Wirkung sozialer Faktoren und die Identifizierung der Bedingungen, die sich förderlich auf die längerfristige Adaptation des Betroffenen auswirken.

Wo bekommen Sie den Text?

Rehabilitationswissenschaftlicher Verbund Berlin, Brandenburg und Sachsen
Charité-Universitätsmedizin Berlin
https://bbs.charite.de/

Rehabilitationswissenschaftlicher Verbund Berlin, Brandenburg und Sachsen
Charité-Universitätsmedizin Berlin
https://bbs.charite.de/

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Referenznummer:

R/NV3670

Informationsstand: 27.03.2006