Praxisbeispiel
Wo lag die Herausforderung?
Der Produktionshelfer ist behinderungsbedingt nur gering belastbar, hat einen Tremor und eine eingeschränkte Bewegungskoordination. Seine Tätigkeit steht in Verbindung mit dem Materialtransport und der Einnahme von langen Stehhaltungen. Behinderungsbedingt musste sein Arbeitsplatz zur Kompensation der Belastungen entsprechend angepasst werden.Was wurde gemacht?
Um dem Produktionshelfer ein behinderungsgerechtes und belastungsarmes Arbeiten zu ermöglichen wurden folgende Hilfsmitte eingesetzt:- ein höhenverstellbarer Arbeitstisch zur Einnahme einer wechselnden ergonomischen Arbeitshaltung
- ein Stehsitz zum Prüfen am Arbeitstisch in einer stehenden oder steh-sitzenden Arbeitshaltung
- ein Minilifter zum Transport der Kacheln auf Paletten und zum Ein- und Auslagern
- ein Scherenhubwagen zur Anpassung der Ablagehöhe und zum Transport
Der elektrohydraulische Scherenhubtisch wurde von der Deutschen Rentenversicherung als Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben gefördert. Der Minilifter und die Stehhilfe wurden im Rahmen der begleitenden Hilfen im Arbeitsleben vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt gefördert. Das Unternehmen erhält außerdem vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt monatlich einen Beschäftigungssicherungszuschuss und eine Betreuungsaufwandsentschädigung zur Kompensation der außergewöhnlichen Belastungen.
In REHADAT finden Sie auch die Telefon-Nummer der Deutschen Rentenversicherung und Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.
In REHADAT finden Sie auch die Telefon-Nummer der Deutschen Rentenversicherung und Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.
Unternehmen:
Das Unternehmen stellt mit seinen mehr als 1.000 Beschäftigten in zwei Werken Kamine und Kachelöfen her.Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:
Der Mann ist an Parkinson erkrankt. Er ist körperlich nur gering belastbar, hat einen Tremor und eine verlangsamte Motorik bzw. Bewegungskoordination. Durch die Einnahme von Medikamenten machen sich bis jetzt die Auswirkungen des Tremors (das Zittern) nur gering bemerkbar. Ihm wurde zunächst ein Grad der Behinderung (GdB) von 40 zuerkannt. In dieser Zeit war er mit Menschen mit einer Schwerbehinderung gleichgestellt. Mit der Verschlechterung des Gesundheitszustandes wurde der GdB auf 50 erhöht.Ausbildung und Beruf:
Der Mann arbeitet als Produktionshelfer in der Qualitätssicherung beim Unternehmen.Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:
Die aus der Fertigung stammenden keramischen Ofenkacheln werden auf Paletten oder kleineren Transportwagen zum Lager transportiert und dort zum Teil in Regalen eingelagert. Zur Qualitätsprüfung und Kommissionierung entnimmt der Mitarbeiter die Kacheln mit einem elektrischen Minilifter (Kleinstapler) aus dem Regal. Der Minilifter ermöglicht dabei das Ein- und Auslagern über die unterschiedlichen Höhen des Lagerbereichs. Die eigentliche Prüfung bzw. Sichtkontrolle findet an einem speziellen höhenverstellbaren Arbeitstisch statt. In Verbindung mit einer Stehhilfe bzw. einem Stehsitz wird bei der Prüfung der Kacheln ein dynamischer Wechsel der Körperhaltung zwischen stehend oder steh-sitzend ermöglicht. Anschließend werden die geprüften Ofenkacheln auf einem elektrohydraulischen Scherenhubwagen auf Paletten abgelegt. Der Scherenhubwagen kann dazu in einer ergonomischen Arbeitshöhe positioniert werden. Die Paletten werden abschließend vom Mitarbeiter mit dem fahrbaren Scherenhubwagen zum Versand transportiert.Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:
ArbeitstischeHocker und Stehsitze (Stehhilfen)
handgeführte Hubwagen (Kleinstapler/Minilifter)
Hebe- und Positionierungssysteme (Scherenhubtische)
Arbeitsorganisation:
Behinderungsbedingt kommt es bei dem Mitarbeiter während der Tätigkeit zu vorzeitigen Ermüdungserscheinungen, die durch mehrmalige Pausen am Tag zum größten Teil kompensiert werden können. Die vom Unternehmen genehmigten mehrmaligen Pausen und die verlangsamten Bewegungsabläufe führen insgesamt zu einer geringen Arbeitsleistung des Mitarbeiters bzw. zu einer außergewöhnlichen Belastung des Unternehmens, die auch nicht durch den Einsatz von Hilfsmitteln oder Maßnahmen der Arbeitsorganisation kompensiert werden kann.Schlagworte
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- Umgebungseinflüsse, Sicherheit und Belastungen |
- Vollzeitarbeit
ICF-Items
- b147 |
- b729 |
- b730 |
- b735 |
- b7356 |
- b740 |
- b765 |
- b7651 |
- b798 |
- d210 |
- d220 |
- d4105 |
- d415 |
- d4154 |
- d429 |
- d430 |
- d4300 |
- d4305 |
- d440 |
- d4401 |
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- d445 |
- d4452 |
- d4458 |
- d845 |
- d8451 |
- d850 |
- d8502 |
- d910 |
- d9108 |
- e135 |
- e330 |
- e335 |
- e360 |
- e565 |
- e5650 |
- e570 |
- e5700 |
- e590 |
- e5900 |
- s110
Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
- EFL - Handkoordination (rechts/links)
- EFL - Handumwendebewegungen (rechts/links)
- EFL - Heben (Boden zur Taillenhöhe/Taillen- zur Kopfhöhe/horizontal)
- EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
- EFL - Stehen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
- EFL - Tragen (rechte, linke Hand/vorne)
- ELA - Bücken/Aufrichten
- ELA - Feinmotorik
- ELA - Handgreifkraft
- ELA - Heben
- ELA - Stehen
- ELA - Tragen
- ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
- ERGOS - Bücken
- ERGOS - Dreipunktgriff
- ERGOS - Fingergeschicklichkeit
- ERGOS - Handgeschicklichkeit
- ERGOS - Handgreifkraft
- ERGOS - Schlüsselgreifkraft
- ERGOS - statisches/dynamisches Heben
- ERGOS - Stehen
- ERGOS - Tragen
- IMBA - Arbeitszeit
- IMBA - Feinmotorik (Fußgeschicklichkeit)
- IMBA - Feinmotorik (Hand- und Fingergeschicklichkeit)
- IMBA - Geneigt/Gebückt
- IMBA - Hand-/Fingerbewegungen
- IMBA - Heben
- IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
- IMBA - Rumpfbewegungen (Bücken/Aufrichten)
- IMBA - Stehen
- IMBA - Tragen
- MELBA - Feinmotorik
Referenznummer:
R/PB5457
Informationsstand: 15.07.2025