Projektart: Verbundprojekt Gefördertes Projekt Studie
Beschreibung / Inhalte
Fragestellung:
Stichprobe:
Untersuchung:
Es handelt sich um eine offene, prospektive Längsschnittstudie an Patienten nach Schlaganfall mit depressiven Störungen. Neben der Hauptzielgröße - Ausmaß und Verlauf Depressiver Störungen - werden als Nebenzielgrößen die berufliche und soziale Integration, die mentalen und motorischen Störungen, Persönlichkeit, Kontrollüberzeugungen, Copingstrategien und die Motivation sowie weitere personenbezogene sozioökonomische und krankheitsbezogene Patientenmerkmale erfasst. Da wissenschaftlich fundierte Vorinformationen über die Gewichtung und Wechselwirkung dieser Merkmale auf den Behandlungs- und Rehabilitationsverlauf weitgehend fehlen und mit einer Vielzahl mitbeeinflussender und zum Teil vermutlich korrelierter Parameter zu rechnen ist, sollen zur Klärung des Einflusses der ausgewählten Parameter sowie der Art des Therapiesettings auf das Rehabilitationsergebnis multivariate regressionsanalytische Auswertungen durchgeführt werden.
Ergebnisse:
Aufgrund der vorläufigen statistischen Ergebnisse und der klinischen Untersuchungsergebnisse lässt sich bereits aussagen, dass es depressive Störungen nach Schlaganfall gibt, die sich in den gängigen Selbst- und Fremdbeurteilungsverfahren nicht hinreichend abbilden und auch klinisch nur zuverlässig erfasst werden können, wenn zielgerichtet daraufhin untersucht wird. Gerade diese "vedeckten" Störungen scheinen in medizinischer wie sozialmedizinischer Hinsicht von großer Relevanz zu sein, da sie ebenso häufig unerkannt wie unbehandelt bleiben. Dabei spielt zweifellos eine wesentliche Rolle, dass depressive Störungen nach Schlaganfall in ihrem Erscheinungsbild durch die hirnorganischen affektiv-kognitiven Einschränkungen sowie die erforderlichen Copingmechanismen modifiziert werden. Dieser Aspekt ist bislang weder wissenschaftlich ausreichend erforscht, noch wird er im Rehabilitationsalltag immer angemessen berücksichtigt. Anstelle eines Bedingungsgefüges, das Zusammenspiel und Wechselwirkung der unterschiedlichen Störungsanteile beschreibt, wird so zumeist einseitig auf den einen oder anderen Faktor fokussiert, der unter Reduktion der tatsächlichen Komplexität dann auch einseitig zur Erklärung des gesamten Geschehens herangezogen wird. Beachtet man diese Zusammenhänge, lassen sich wiederkehrende klinische Bilder fassen, bei denen forcierte Bewältigungsanstrengungen so im Vordergrund stehen, dass sie die manifeste Symptomatik sogar wesentlich bestimmen.
Ausblick:
Projektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.
Beginn:
01.09.1998
Abschluss:
31.08.2001
Fördernummer:
01 GD 9821/3
Kostenträger:
- Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. - DLR Projektträger des BMBF
- Deutsche Rentenversicherung Bund
Projektleitung:
- Schmidt, Roger, Dr. med. |
- Löttgen, Jutta, Dr. med.
Mitarbeitende:
- Bösch, Judith, Dr.
Institutionen:
Rehabilitationswissenschaftlicher Forschungsverbund Ulm
Kontaktadresse:
Dr. med. Roger Schmidt
Kliniken Schmieder Konstanz
Eichhornstraße 68
78464 Konstanz
Telefon:
07531 9863632
E-Mail:
R.Schmidt@kliniken-schmieder.de
Homepage:
https://www.kliniken-schmieder.de/
oder https://ifr-ulm.de/
Schmidt R: Das algogene Psychosyndrom. Schmerztherapeutischer Arbeitskreis im Landkreis Konstanz. Singen, (Vortrag, 19.7. 1999)
Schmidt R., Löttgen, J., Kringler, W., Ruby, S.: Depressive Störungen nach Schlaganfall - bisher angemessen erfaßt? 9. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium "Individualität und Reha-Prozess", Würzburg 13.-15. März 1999, DRV-Schriften, Band 20, S.308-310.
Schmidt R, Löttgen, J.: Depressive Störungen nach Schlaganfall. Ergebnisse aus den neurologisch-rehabilitativen Forschungsprojekten. 2. Symposium des Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbundes Ulm. (Vortrag, 17.11.1999)
Depression following stroke: Effectiveness and stability of rehabilitation measures
Referenznummer:
R/FOFVB8P3.4
Informationsstand: 09.06.2021