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Dokumentart(en): Zeitschriftenbeitrag Forschungsergebnis
Titel der Veröffentlichung: Mehr soziale Teilhabe für Hörgeschädigte durch Cochlea-Implantate?

Zur Ambivalenz der Mensch-Maschine-Interaktion und zum Stellenwert psycho-sozialer Begleitung

Bibliographische Angaben

Autor/in:

Roder, Sascha; Strünck, Christoph

Herausgeber/in:

k. A.

Quelle:

Die Rehabilitation, 2022, 61(05), Seite 353-359, Stuttgart: Thieme, ISSN: 0034-3536, eISSN: 1439-1309

Jahr:

2022

Der Text ist von:
Roder, Sascha; Strünck, Christoph

Der Text steht in der Zeitschrift:
Die Rehabilitation, 61(05), Seite 353-359

Den Text gibt es seit:
2022

Original-Abstract anzeigen (DOI: 10.1055/a-1723-1854)

Inhaltliche Angaben

Beschreibung:

Das steht in dem Text:

Ziel der Studie:

Cochlea-Implantate (CI) können Menschen mit einer erworbenen, progredient verlaufenden Ertaubung helfen, ihr Hörvermögen wiederzuerlangen. Die betroffenen Personen durchleben allerdings auch einen jahrelangen Prozess der Adaptation, in dem sie ein neues, technisch unterstütztes Hören lernen müssen. Die Studie zeigt, wie Betroffene diesen Prozess erleben und ob ihre Erwartungen an das Implantat erfüllt werden.

Methodik:

Im Rahmen einer qualitativen Studie wurden 50 Cochlea-Implantat-Träger:nnen in einem Leitfaden-gestützten Interview befragt. 30 Personen wurden über den Kontakt zu Selbsthilfegruppen rekrutiert, weitere 20 Personen über ein Hörzentrum nach Vermittlung durch einen leitenden Audiologen. Die Interviewten gaben Auskunft über ihre persönlichen Erfahrungen mit den operierenden Kliniken, über das Erleben der sozialen, kulturellen und beruflichen Teilhabe sowie über die auch nach der CI-Versorgung bestehenden Hörbarrieren im Alltag. Die Befragten trugen die Hörprothese maximal drei Jahre, ein Zeitrahmen, innerhalb dessen die meisten der Folgetherapien beendet sind und der initiale Lernprozess mit dem CI als abgeschlossen gilt.

Ergebnisse:

Auch mit einem Cochlea-Implantat bleiben Kommunikationshindernisse bestehen. Erwartungen eines vollen Hörverstehens im Freundes- und Bekanntenkreis werden nur bedingt erfüllt. Schwierigkeiten im Umgang mit einer hochtechnisierten Hörprothese sowie das Erleben als „Fremdkörper“ erschweren die Akzeptanz eines CIs.

Schlussfolgerung:

Die Beratung in der Versorgung mit Cochlea-Implantaten sollte sich an realistischen Zielen und Erwartungen orientieren. Die Versorgung mit einem CI lässt sich verbessern, wenn angeleitete Hörtrainings und Kommunikationsangebote ausgeweitet werden. Auch können ortsnahe Versorgungsstrukturen wie zum Beispiel über zertifizierte Hörakustiker einbezogen werden und dabei helfen, Unsicherheiten abzubauen.

Wo bekommen Sie den Text?

Die Rehabilitation - Zeitschrift für Praxis und Forschung in der Rehabilitation
https://www.thieme.de/de/rehabilitation/profil-1887.htm

Weitere Informationen zur Veröffentlichung

Die Rehabilitation - Zeitschrift für Praxis und Forschung in der Rehabilitation
https://www.thieme.de/de/rehabilitation/profil-1887.htm

Um Literatur zu beziehen, wenden Sie sich bitte an eine Bibliothek, die Herausgebenden, den Verlag oder an den Buch- und Zeitschriftenhandel.

Improving Social Participation through Cochlear Implants for Hearing Impaired Persons?

On the Ambivalence of Human-Machine-Interaction and the Importance of Psycho-Social Support
Aim of the study:
Cochlea implants (CI) help persons that suffer from deafness over time to regain hearing capacity. However, persons with CI implants experience year-long processes of adapting to technology-assisted hearing. The study highlights how people experience those processes and how they deal with changing expectations.
Methods:
Within this qualitative study, 50 cochlear implant recipients were interviewed about their personal experiences with the supplying clinics. 30 persons were recruited through self-help groups; another 20 persons were recruited through a learning center for hearing-impaired persons. They were asked about their experiences in social, cultural and professional participation as well as hearing barriers they still face in everyday life after their CI fitting. Participants had been wearing CI devices for a maximum of three years. This is a timeframe when most subsequent therapies have ended. Also, the initial phase of learning to handle the CI is supposed to be over.
Results:
The study shows that even with a cochlear implant communication barriers remain. People’s expectations are not met when complete comprehension of listening during conversations is not achieved. Difficulties in dealing with a high-tech hearing prosthesis and experiencing a "foreign body" are obstacles that lower acceptance of CI.
Conclusion:
Counselling and support preparing the use of cochlea implants should be guided by realistic goals and expectations. Guided training and communication courses can help, including local care such as certified hearing aid acousticians. Those elements can increase quality and reduce uncertainty.

Referenznummer:

R/ZS0063/0607

Informationsstand: 17.05.2023