Beschreibung / Inhalte
Diskussionsgegenstand:
Für Patienten mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen konnte eine Verbesserung der Ergebnisse der medizinischen Rehabilitation durch integrierte Schulungen erzielt werden. In den Nachbefragungen zeigte sich zwischen Reha-Ende und 6 Monaten danach ein deutlicher Rückgang der erzielten Effekte. Zur Verstetigung der Reha-Effekte wurde ein stationäres 1-wöchiges Nachsorgekonzept entwickelt, welches 3-4 Monate nach Reha-Ende durchgeführt wird und als übergeordnetes Ziel eine Verbesserung des Selbstmanagements verfolgt. Es enthält einerseits Refresher-Elemente hinsichtlich der während der Rehabilitation durchgeführten Patientenschulungen, andererseits weist es neue und vertiefende Anteile auf, die dem Trainingsbereich und motivationalen Aspekten zuzuordnen sind.
Ziel und Fragestellung:
Ziel der Studie ist es in erster Linie, die Praktikabilität des Nachsorgekonzepts im Klinikalltag und die Akzeptanz bei den Patienten zu prüfen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Überprüfung der Wirksamkeit hinsichtlich der Lebensqualität, der Beeinträchtigung durch Schmerzen, der Selbstwirksamkeit, der Eigenaktivitäten und der gesundheitsökonomischen Parameter. Patientengruppen, die besonderes von der Maßnahme profitieren, sollen durch Prädiktionsanalysen identifiziert werden.
Studiendesign:
Es handelt sich dabei um ein kontrolliertes, prospektives, randomisiertes Design mit einer geplanten Stichprobe von N = 394. In die Studie eingeschlossen werden Patienten aus drei Diagnosegruppen (Spondylitis ankylosans und verwandte Erkrankungen, chronische Polyarthritiden, Fibromyalgie). Alle Patienten werden oder wurden in einem früheren Aufenthalt mit standardisierten indikationsspezifischen Patientenschulungsprogrammen der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie geschult. Die Kontrollgruppe erhält eine 4-wöchige Rehabilitation, die Interventionsgruppe eine 3-wöchige Rehabilitation und 3-4 Monate später eine Nachsorgewoche. Es sind 4 Messzeitpunkte geplant: Reha-Beginn (t1), Reha-Ende (t2), 3-5 Monate nach Reha-Ende (t3), 12 Monate nach Reha-Ende (t4). Die Befragungen zu t3 und t4 werden postalisch durchgeführt. Das Instrumentarium erfasst somatische, soziodemographische, sozialmedizinische, psychologische und gesundheitsökonomische Variablen. Die Interventionsgruppe wird zusätzlich zur Akzeptanz der Nachsorgewoche befragt. Das Projekt ist eng mit den Querprojekten Methoden sowie Gesundheitsökonomie verzahnt.
Zu erwartende Ergebnisse:
Es wird erwartet, dass die fraktionierte Rehabilitation - bestehend aus drei Wochen regulärer Rehabilitation und einer Woche Nachsorge - eine höhere Ergebniswirksamkeit aufweist als die reguläre Reha-Maßnahme mit einer Dauer von vier Wochen. Sollte sich diese Hypothese bestätigen, ist es wünschenswert, das Nachsorgekonzept in den Reha-Alltag zu integrieren.
Forschungsverbund Niedersachsen/BremenProjektbeschreibung von Projektverantwortlichen übernommen.
Beginn:
16.07.2001
Abschluss:
15.07.2004
Kostenträger:
- Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. - DLR Projektträger des BMBF
- Deutsche Rentenversicherung Bund