Praxisbeispiel
Weiterbeschäftigung durch Job Carving als Ausbildungs-Verantwortlicher

Wo lag die Herausforderung?

Der Mann erlitt einen Schlaganfall und hat eine Nierenerkrankung, wegen der er dreimal wöchentlich zur Dialyse muss. Bedingt durch die Nierenerkrankung und Dialysebehandlung ist er körperlich nur gering belastbar und konnte seinen Job in der Produktion als Maschinen- und Anlagenführer im Schichtbetrieb nicht weiter ausüben.

Was wurde gemacht?

Mit Hilfe des Job Carvings wurde nach einer Möglichkeit zur Weiterbeschäftigung des Mitarbeiters beim Unternehmen gesucht. Im Rahmen des Job Carvings wurde dabei gezielt nach geeigneten Tätigkeiten gesucht und diese dann passgenau für den Mitarbeiter gebündelt bzw. angeboten. So konnte der Mitarbeiter, aufgrund seiner Berufserfahrung, Qualifikation, Neigungen und einer Schulung, weiter als Ausbildungsverantwortlicher für den gewerblichen in Teilzeit beschäftigt werden.

Förderung und Mitwirkung:
Gemeinsam über das Job Carving konnte die Schwerbehindertenvertretung in Abstimmung mit der Geschäftsführung des Unternehmens eine Stelle zur Weiterbeschäftigung des Mitarbeiters schaffen.
Gefördert wurde die Weiterbeschäftigung zu Beginn durch einen von der Rentenversicherung über sieben Monate gezahlten Eingliederungszuschuss an das Unternehmen. Das Unternehmen erhält danach weiter einen Beschäftigungssicherungszuschuss vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt, das auch die notwendige Ausstattung für den neugeschaffenen Arbeitsplatz förderte.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter und der Rentenversicherung.

Unternehmen:

Das Unternehmen ist ein Hersteller für Faltschachteln inklusive Beipackzettel und Klebeetiketten für die Pharmaindustrie. Ein Mitarbeiter erkrankte und wurde daraufhin anderweitig im Betrieb eingebunden.

Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:

Der Mann erlitt einen Schlaganfall und hat eine Nierenerkrankung, wegen der er dreimal wöchentlich zur Dialyse muss. Bedingt durch Nierenerkrankung und die Dialysebehandlung ist er körperlich nur gering belastbar und kann nur noch in Teilzeit arbeiten.

Kommentar des Mitarbeiters zur Erkrankung:

"Mein Wunsch war immer, wieder zu arbeiten."

Ausbildung und Beruf:

Der ausgebildete Maschinen- und Anlagenführer arbeitete vor seiner Erkrankung im Schichtbetrieb in der Produktion des Unternehmens. Er konnte die Tätigkeit nicht weiter ausüben und ist deshalb mittlerweile als Ausbildungsverantwortlicher in Teilzeit für die gewerblichen Auszubildenden im Unternehmen tätig.

Arbeitsplatz und Arbeitsorganisation:

Bereits während seiner Zeit der Arbeitsunfähigkeit setzte der Mitarbeiter sich mit der Schwerbehindertenvertretung des Unternehmens in Verbindung. Mit dem Wunsch des Mitarbeiters, wieder im Unternehmen arbeiten zu können, wurde nach behinderungsgerechten Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten gesucht und dazu auf die Methode des Job Carvings zurückgegriffen. Im Rahmen des Job Carvings wurde im Unternehmen gezielt nach Tätigkeiten gesucht und diese dann passgenau für den Mitarbeiter gebündelt bzw. angeboten. Da der Mitarbeiter bereits über die Qualifikation zum Ausbilder nach der Ausbildereignungsverordnung sowie umfangreiche praktische Berufserfahrungen im Unternehmen verfügte, eine Tätigkeit im Bereich der Ausbildung auch seinem Interesse entsprach und im Unternehmen in diesem Bereich aufgrund des Bedarfs zur Ausbildung eine entsprechende Stelle geschaffen werden konnte, konnte er auf Teilzeitbasis als Ausbildungsverantwortlicher für den gewerblichen eingesetzt werden. Vorab erfolgte dazu jedoch im Unternehmen ergänzend noch eine einjährige Schulung.
Als Ausbildungsverantwortlicher erstellt er beispielsweise die praktischen Ausbildungspläne für die Azubis, ist verantwortlich für die Prüfungsvorbereitungen, Nachhilfe sowie Fortbildungen und steht im Kontakt mit dem Lehrpersonal der Berufsschule. Außerdem organisiert er Messen und Börsen sowie Praktika rund um das Thema Ausbildung im Unternehmen.

Kommentar der Schwerbehindertenvertretung:

"Von Job Carving hatte ich mal in der Zeitschrift ZB Behinderung & Beruf gelesen."

Kommentar des Mitarbeiters:

"Das Schöne ist, ich genieße volles Vertrauen. Es ist eine absolute Erfolgsgeschichte."

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
  • ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)

Referenznummer:

Pb/111238


Informationsstand: 27.11.2023